Huml: «Psychische Störung darf kein Tabu sein»

München (dpa/lby) - Mehr Offenheit im Umgang mit psychisch kranken
Menschen hat Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU)
gefordert. «Eine psychische Störung darf kein Tabu sein. Denn es ist
wichtig, dass sich Betroffene rechtzeitig professionelle Hilfe
holen», sagte sie laut Mitteilung am Mittwoch anlässlich des
«Welttages der seelischen Gesundheit».

Menschen in akuten psychischen Notlagen, aber auch deren Angehörige,
sollen von 2020 an über eine bayernweit einheitliche Rufnummer
Beratung und Hilfe finden, kündigte Huml an. Geplant seien sieben
Leitstellen, die bei Bedarf mobile Fachkräfte des Krisendienstes zu
den Betroffenen vor Ort schicken. Für den Betrieb der Leitstellen
stellt der Freistaat der Ministerin zufolge jährlich bis zu acht
Millionen Euro bereit. Im Gegenzug übernehmen die Bezirke die Kosten
für die mobilen Fachkräfte. Außerdem seien bisher knapp zwei
Milliarden Euro an Fördermitteln bayernweit in den Ausbau und die
Modernisierung der akutpsychiatrischen Behandlungseinrichtungen
geflossen.

Nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und
Lebensmittelsicherheit leiden in Bayern etwa 2,8 Millionen Menschen
im Alter zwischen 18 und 79 Jahren im Laufe eines Jahres unter einer
klinisch relevanten psychischen Störung. Depressionen zählen dabei zu
den häufigsten psychischen Erkrankungen.