Wall Street: Dow im Plus - Abwärtstrend im Techsektor geht weiter

New York (dpa) - Das New Yorker Aktienbarometer Dow Jones Industrial
hat am Montag nach wechselhaftem Verlauf im Plus geschlossen. Der
Leitindex gewann 0,15 Prozent auf 26 486,78 Punkte. Noch Mitte
vergangener Woche hatte der Dow mit knapp 26 952 Zählern einen Rekord
erreicht, ehe ihm die Furcht vor steigenden Zinsen zusetzte.

Der marktbreite S&P 500 beendete den Handel am Montag 0,04 Prozent
tiefer bei 2884,43 Punkten. Impulse vom US-Anleihemarkt fehlten zum
Wochenauftakt. Er blieb im Gegensatz zum Aktienmarkt wegen eines
Feiertags in den Vereinigten Staaten geschlossen.

Der technologielastige Nasdaq 100 weitete seine jüngsten Verluste
aus. Das Tagestief von 7267 Punkten war der niedrigste Stand seit
Anfang August. Zum Handelsschluss verbuchte der Index einen Abschlag
von 0,62 Prozent auf 7352,82 Punkte.

Neben den anhaltenden Zinsängsten verwiesen Börsianer auf Sorgen über

den Zustand von Chinas Konjunktur. Am Wochenende hatte China die
heimische Wirtschaft und das Finanzsystem mit einer erneuten
Lockerung der Kapitalanforderungen an einige Banken gestützt. Damit
versuche die Regierung, die Folgen des Handelsstreits mit den USA zu
mildern und die Verbrauchernachfrage anzukurbeln, hieß es. Angesichts
der Spannungen zwischen den USA und China bereitete zudem der
chinesische Außenminister Wang Yi seinem amerikanischen Amtskollegen
Mike Pompeo am Montag einen kühlen Empfang und warnte vor einer
Konfrontation.

Im US-Technologiesektor kamen die Aktien der Google-Mutter Alphabet
nach Meldungen über eine Software-Panne bei der Online-Plattform
Google Plus unter Druck. App-Entwickler hatten unberechtigten Zugang
zu einigen privaten Nutzerdaten bekommen. Als eine Reaktion wird das
2011 als Konkurrenz für Facebook gestartete Online-Netzwerk für
Verbraucher dichtgemacht. Der Fehler sei im März 2018 entdeckt und
umgehend behoben worden, hieß es von Google am Montag. Die Lücke habe
aber bereits seit 2015 bestanden, berichtete das «Wall Street
Journal» kurz davor unter Berufung auf interne Unterlagen des
Internet-Konzerns.

Die A-Aktien von Alphabet verbilligten sich um 1,02 Prozent. Dagegen
gaben Facebook nur um 0,05 Prozent nach. Sehr schwach mit minus 4,35
Prozent präsentierten sich zudem abermals die Aktien des
Elektroautobauers Tesla.

Im S&P 500 verbuchten dagegen die Anteile von General Electric (GE)
kräftige Aufschläge von 3,26 Prozent. Die britische Investmentbank
Barclays hatte die Papiere von «Equal Weight» auf «Overweight»
hochgestuft. In den vergangenen zwei Jahren hätten die Anteilsscheine
des kriselnden US-Industriekonzerns ein Tief nach dem anderen
markiert, schrieben die Analysten in einer am Montag vorliegenden
Studie. Nach dem Führungswechsel dürften aber selbst die
hartnäckigsten Kritiker ihre Haltung überdenken, betonten sie.

Bester Wert im Dow waren die Aktien der Apothekenkette Walgreens
Boots Alliance mit plus 2,26 Prozent, während als Schlusslicht im
Leitindex die Papiere des Kreditkartenanbieters Visa 2,39 Prozent
einbüßten.

Der Euro-Kurs wurde von anhaltenden Sorgen um den italienischen
Staatshaushalt belastet. Die Gemeinschaftswährung kostete in New York
zuletzt 1,1494 US-Dollar, nachdem sie im europäischen
Vormittagsgeschäft noch klar über 1,15 Dollar gehandelt wurde. Die
Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1478
(Freitag: 1,1506) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit
0,8712 (0,8691) Euro gekostet.