Finanzpolster der gesetzlichen Krankenkassen wächst weiter

Berlin (dpa) - Das Finanzpolster der gesetzlichen Krankenkassen in
Deutschland ist nach einem Medienbericht weiter gewachsen. Wie die
«Bild»-Zeitung (Mittwoch) unter Berufung auf Zahlen des
Bundesgesundheitsministeriums berichtete, können die Kassen
inzwischen auf eine Rücklage von 21 Milliarden Euro zurückgreifen.
Ende Juni hatten die Reserven erstmals die Marke von 20 Milliarden
Euro überschritten. Bis Ende März waren es 19,9 Milliarden Euro.

Minister Jens Spahn (CDU) sagte der Zeitung: «Die Krankenkassen
horten weiter das Geld der Beitragszahler. Sie haben inzwischen das
Vierfache der Mindestreserven auf der hohen Kante. Das ist einfach zu
viel.»

Der Bundesrat hatte im November ein vom Bundestag beschlossenes
Gesetz passieren lassen, das unter anderem vorsieht, dass gesetzliche
Kassen mit besonders großem Finanzpolster Reserven ab 2020 binnen
drei Jahren abbauen müssen. Bedingung ist aber, dass bis dahin eine
Reform des komplizierten Finanzausgleichs unter den Kassen geschafft
ist.