Rekord-Olympiasieger Phelps quälen immer noch Depressionen

Berlin (dpa) - Rekord-Olympiasieger Michael Phelps will Menschen mit
Depressionen helfen. «Ich möchte in der Lage sein, ein Leben zu
retten, wenn ich es kann. Für mich ist das wichtiger, als eine
Goldmedaille zu gewinnen», sagte er am Freitag (Ortszeit) im
Interview mit dem Sender CNN. Den US-Schwimmer, der 23 Olympiasiege
errang, quälen selbst immer noch Depressionen.

Vor «zwei, drei Wochen» machte Phelps eine «sehr schaurige
Depression» durch. «Das wird in meinem Leben immer wieder vorkommen»,

sagte der 33-Jährige. Am Anfang seiner Erkrankung habe er keinen
Therapeuten aufsuchen wollen. «Aber als ich es einmal gemacht hatte,
habe ich mich besser gefühlt und war gesünder. Ich habe so viel über

mich gelernt, was ich vorher nicht wusste.»

Seinen Tiefpunkt erlebte er nach Olympia 2012 in London, als er zum
ersten Mal seinen Rücktritt erklärt hatte. «Es gab einen Teil meines

Lebens, den ich am liebsten nicht kennengelernt hätte», sagte er.

2014 hatte Phelps erstmals öffentlich über seine Erkrankung
gesprochen. Im selben Jahr war er vom US-Verband wegen einer
Alkoholfahrt für ein halbes Jahr gesperrt worden. Phelps ist
verheiratet und Vater zweier Kinder. Nach den Olympischen Spielen
2016 in Rio de Janeiro hatte er seine Karriere beendet. Ein Comeback
bei den Spielen 2020 in Tokio strebe er nicht an, sage er in dem
Interview.