Blaualgen in Seen verhindern sommerlichen Badespaß

Bayerns Badeseen sind an den heißen Sommertagen beliebte Anlaufpunkte
zur Abkühlung - doch Blaualgen stören mancherorts das Vergnügen. Die

Behörden verbieten dann in der Regel das Baden.

Kulmbach/Schweinfurt (dpa/lby) - Das Sommerwetter in Bayern hält an -
doch ungetrübten Badespaß gibt es längst nicht überall im Freistaat
.
Blaualgen in Badeseen machen einigen Gesundheitsämtern zu schaffen.
So hat das Landratsamt Schweinfurt am 9. August eine Warnung
ausgesprochen: In Unterfrankens größtem Badesee, dem Ellertshäuser

See bei Üchtelhausen (Landkreis Schweinfurt), sind Blaualgen
aufgetreten. Zwar hätten sich dadurch keine Gifte gebildet, teilte
das Landratsamt mit, die Badewarnung bleibe jedoch zunächst weiter
bestehen. Untersagt hat auch die Stadt Kulmbach das Baden im See
Kieswäsch.

Seit einigen Jahren kämpften die Behörden bereits gegen Blaualgen im
Naherholungsgebiet, durch regelmäßige Kontrollen und
Reinigungsaktionen sei das Wachstum immer wieder eingedämmt worden,
sagte ein Sprecher der Kommune. Doch durch die große Hitze der
vergangenen Wochen und durch den fehlenden Regen hätten sich die
Algen so weit ausbreiten können, dass ein Badeverbot ausgesprochen
werden musste.

Die Blaualgen gehören zu den Cyanobakterien, die Stoffe entwickeln
können, die bei Hautkontakt oder Verschlucken des algenhaltigen
Wassers Gesundheitsbeschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall,
Hautausschläge oder Bindehautentzündungen hervorrufen können. Nach
Angaben des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
(LGL) schluckt ein Schwimmer beim Baden im Schnitt 50 Milliliter
Wasser, ein Nichtschwimmer 30. Kinder nähmen oft deutlich mehr auf.

Im Fränkischen Seenland war nach Angaben des Landratsamts
Weißenburg-Gunzenhausen seit Juli der Hahnenkammsee betroffen. Auch
am Kleinen Brombachsee gab es zeitweise ein Badeverbot, das aber am
8. August wieder aufgehoben werden konnte.

Blaualgen sind in normaler Konzentration häufig in Gewässern zu
finden. Wenn sie sich jedoch extrem vermehren, schaden sie der
Wasserqualität. Entgegen der Bezeichnung sind sie übrigens grün - und

nicht blau.