Seltene Vierlingsgeburt im Kuhstall

Statistisch gesehen ist eine Vierlingsgeburt bei Kühen äußerst
selten. Am Bodensee war es nun soweit - tragisch endete das
Kälberglück jedoch für Mutterkuh Ella.

Stuttgart (dpa) - Auf einem Hofgut bei Radolfzell am Bodensee hat
eine Kuh Vierlinge zur Welt gebracht. «Das ist sehr selten - wir
haben recherchiert und weltweit nur wenige Beispiele von
Vierlings-Kälbern gefunden», sagte Landwirtin Tabea Honstetter vom
Gut Sonnhof am Freitag. Ihr Partner, Landwirt Ulrich Aichem, habe
einem Kälbchen nach dem anderen in der vergangenen Woche auf die Welt
geholfen. «Als dann das Vierte lebend zur Welt kam, war die Freude
sehr groß.» Zuvor hatte der SWR darüber berichtet. Mit der Freude
über den Nachwuchs geht jedoch die Trauer um die sechs Jahre alte
Mutterkuh Ella einher. Sie starb wenige Tage nach der Geburt.

Beim Landesbauernverband (LBV) teilt man die Freude über die seltene
Vierlingsgeburt - und auch die Trauer um Ella. «Die
Wahrscheinlichkeit, dass eine Kuh Vierlinge zur Welt bringt, liegt
bei eins zu elf Millionen», sagte Sprecherin Ariane Amstutz.

Nach Schätzungen des Tierarzts habe Ella zum Schluss der rund
neunmonatigen Trächtigkeit eine Last von mehr als 200 Kilogramm
tragen müssen, sagte Honstetter. «Allein jedes der Kälbchen wog bei
der Geburt 20 Kilogramm.» Dass die Vierlingsgeburt auf künstliche
Befruchtung zurückzuführen sei, wie sie bei Kühen oft praktiziert
wird, weist die Landwirtin zurück. «Wir lassen den Bullen mitlaufen -
man spricht dann von einem sogenannten Natursprung.»

Ellas vier Kälbchen werden auf dem Hofgut mit Milch der anderen Kühe
versorgt - insgesamt leben dort rund 150 Rinder, 70 sind Milchkühe.
«Die vier Kleinen sind topfit und wachsen und gedeihen», sagte
Honstetter. Namen haben die zwei männlichen und zwei weiblichen
Kälber noch nicht.