Patienten-Morde: Türkei übersendet Staatsanwaltschaft Ergebnisse

Oldenburg (dpa/lni) - In der Mordserie an Krankenhaus-Patienten hat
die Oldenburger Staatsanwaltschaft in einem Fall die offiziellen
Ergebnisse einer Obduktion aus der Türkei erhalten. Diese würden nun
mit Hilfe der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) geprüft. Es
müsse festgestellt werden, ob sie für das Verfahren verwertbar seien,
sagte Oberstaatsanwalt Martin Koziolek der Deutschen Presse-Agentur.
Details über die Ergebnisse wurden nicht genannt. Derzeit seien noch
zwei weitere Fälle in der Türkei offen.

Der Ex-Pfleger Niels Högel soll mehr als 100 Patienten an den
Kliniken Oldenburg und Delmenhorst getötet haben. Wegen sechs Taten
sitzt er bereits lebenslang in Haft. Von Ende Oktober an muss er sich
wegen 98 Morden erneut vor Gericht verantworten. Sollte sich ein
hinreichender Verdacht bei dem verstorbenen Patienten aus der Türkei
bestätigen, müsste Högel mit einer weiteren Mordanklage rechnen.

Die Oldenburger Staatsanwaltschaft hatte die türkischen Behörden per
Rechtshilfegesuch gebeten, die Leichen von mehreren früheren
Patienten Högels auszugraben und auf Rückstände von Medikamenten zu
untersuchen. In dem jetzt vorliegenden Fall hatten die Ermittler
bereits Informationen von den Angehörigen erhalten, die nun von den
Behörden bestätigt wurden.