Pharmaskandal: Woidke verspricht Aufklärung

Potsdam (dpa) - Im Skandal um den Handel mit gestohlenen
Krebsmedikamenten hat Brandenburgs Regierungschef Dietmar Woidke
(SPD) eine umfassende Aufklärung zugesagt. Es müsse geklärt werden,

was bei der Aufsicht und Kontrolle schief gelaufen sei, sagte Woidke
am Donnerstag in einer Sondersitzung des Gesundheitsausschusses des
Potsdamer Landtags. Zudem müsse das schwer erschütterte Vertrauen der
Bürger wiederhergestellt und geprüft werden, ob die Regeln für den
Arzneimittelhandel auch auf Bundes- und Europaebene ausreichten.

Bei dem Skandal geht es um das brandenburgische Pharmaunternehmen
Lunapharm, das jahrelang in Griechenland gestohlene Krebsmedikamente
an Apotheken in mehrere Bundesländer ausgeliefert haben soll. In der
Region Berlin/Brandenburg sind nach Erkenntnissen der Berliner
Behörden mindestens 220 Patienten betroffen.

Nach aktuellem Stand seien insgesamt drei Apotheken in Berlin mit den
in Frage stehenden Medikamenten beliefert worden, sagte ein Sprecher
der Gesundheitsverwaltung. Die Apotheken belieferten demnach 14
Arztpraxen in Berlin sowie vier Praxen und eine Rehaklinik in
Brandenburg. Die Medikamente seien dort in Chemotherapien eingesetzt
worden. Laut Angaben ist weiter unklar, ob die Arzneien womöglich
gesundheitsschädlich oder unwirksam waren.