WHO: Große Gefahr der Ausbreitung von Ebola im Kongo

Genf (dpa) - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) steht beim Kampf
gegen den erneuten Ausbruch von Ebola im Kongo vor Problemen. Da es
sich bei dem betroffenen Gebiet um eine Konfliktzone handle, sei der
Zugang für Helfer riskant, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus
am Dienstag in Genf. «Wir haben eine Sicherheits-Herausforderung.» In
dem Gebiet seien seit Jahresanfang 120 gewalttätige Zwischenfälle
gezählt worden. Angesichts dieser Umstände und der hohen
Bevölkerungsdichte sei die Gefahr einer Ausbreitung der
lebensgefährlichen Infektionskrankheit groß. In der Region kämpfen
mehrere Milizen um die Kontrolle von Land und Bodenschätzen.

«Es sind vor allem Kinder und Frauen betroffen», so Tedros über die
Erkrankten. Das kongolesische Gesundheitsministerium hat bisher 57
Verdachtsfälle gezählt, davon sind 30 bestätigt. 41 Menschen sind
bisher gestorben.

Die Europäische Union hat Experten entsandt, um die Demokratische
Republik Kongo im Kampf gegen die neue Epidemie zu unterstützen.
Darüber hinaus hat die EU-Kommission acht Flüge mit Personal und
Hilfsgütern in die Stadt Beni im Seuchengebiet organisiert, wie die
Brüsseler Behörde mitteilte. «Wir bringen unsere gesamte
Unterstützung ein, um beim Eindämmen des Virus zu helfen», erklärte

der für humanitäre Hilfe zuständige Kommissar Christos Stylianides.


Erst am 24. Juni hatten die Behörden im Kongo einen Ebola-Ausbruch
1500 Kilometer weiter westlich für beendet erklärt. Dort gab es
insgesamt 54 Verdachtsfälle, und 33 Menschen starben.