Kongo startet Impfkampagne nach jüngstem Ebola-Ausbruch

Gerade erst hatten die Behörden im Kongo eine Ebola-Epidemie
erfolgreich bekämpft, da bricht eine weitere aus. Diesmal ist der
Einsatz für Mediziner deutlich schwieriger. In einem Wettlauf gegen
die Zeit versuchen sie, die Krankheit einzudämmen.

Goma (dpa) - Der Kongo will den jüngsten Ausbruch der
lebensgefährlichen Ebola-Krankheit mit einer Impfkampagne unter
Kontrolle bringen. Dafür sollen zunächst 3000 Dosen des Impfstoffs in
den betroffenen Gebieten im Osten des zentralafrikanischen Landes
verabreicht werden, wie Gesundheitsminister Oly Ilunga Kalenga am
Mittwoch sagte. Medizinisches Personal, das Ebola-Patienten behandle,
werde zuerst geimpft, gefolgt von Menschen, die Kontakt zu Patienten
hätten, sagte Kalenga weiter. «Diese Impfungen werden uns erlauben,
das Schema der Übertragung zu durchbrechen», sagte er.

Die bislang zehnte Ebola-Epidemie im Kongo bracht Ende Juli im
instabilen Osten des Landes aus - nur wenige Tage, nachdem der letzte
Ausbruch im Westen des Landes für beendet erklärt wurde. Seitdem
breitet sich die Krankheit nach Zahlen des kongolesischen
Gesundheitsministeriums schnell aus: Dieses geht derzeit von 44
bestätigten oder wahrscheinlichen Fällen aus. Bislang seien 36
Menschen gestorben.

«Ebola ist aggressiv. Wir müssen aggressiver reagieren», sagte der
Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom
Ghebreyesus, in einer am Donnerstag verbreiteten Mitteilung. «Die
Impfkampagne so schnell zu starten, ist ein wichtiger früher
Schritt.» Die WHO gibt den örtlichen Gesundheitsbehörden unter
anderem logistische Unterstützung für die Impfkampagne.

Die Krankheit sei diesmal in einem Konfliktgebiet ausgebrochen, was
die Bekämpfung erschweren könnte, warnte die WHO. Der Ost-Kongo ist
seit Jahrzehnten instabil, mehrere Milizen kämpfen dort meist um
Kontrolle über die Bodenschätze. In den von Ebola betroffenen
Provinzen Nord-Kivu und Ituri haben mehr als eine Million vertriebene
Menschen Zuflucht gefunden. Die Region grenzt zudem an Uganda und
Ruanda.

Erst am 24. Juli hatten die Behörden im Kongo den letzten Ausbruch -
etwa 1500 Kilometer weiter westlich - für beendet erklärt. Dabei gab

es insgesamt 54 Verdachtsfälle, seit dem Ausbruch im Mai starben 33
Menschen. Diese Ebola-Epidemie war besonders besorgniserregend, weil
die Krankheit zum ersten Mal in einer Großstadt aufgetaucht war und
somit die Gefahr einer Ausbreitung sehr hoch war.

Ebola gehört zu den gefährlichsten Krankheitserregern der Welt, das
Virus verursacht Fieber und oftmals massive innere Blutungen. Bei
einer verheerenden Epidemie 2014 und 2015 starben in Liberia, Guinea
und Sierra Leone mehr als 11 000 Menschen.