Ozonwerte in Berlin trotz Hitze «auffallend gering»

Berlin (dpa/bb) - Anhaltende Hitze und fehlende Niederschläge sorgen
in Berlin nach Behördenangaben bisher nicht für problematische
Luftwerte. Die Ozonwerte seien bisher sogar «auffallend gering»,
sagte Derk Ehlert aus der Berliner Umweltverwaltung. Warum die Werte
wider Erwarten so ausfielen, sei unklar. Der Schwellenwert von 180
Mikrogramm pro Kubikmeter, gemittelt über eine Stunde, sei lediglich
am 4. August in Friedrichshagen überschritten worden - und das auch
nur in zwei Stunden. Ab dem Wert von 180 kann es bei empfindlichen
Menschen zu Reaktionen wie etwa Tränenreiz oder Kopfschmerzen kommen.

Ein Risiko für die Gesundheit der gesamte Bevölkerung wird ab einem
Ein-Stunden-Mittelwert von 240 Mikrogramm pro Kubikmeter gesehen.
Laut Umweltbundesamt (UBA) hat die Zahl der Tage mit Werten über 180
oder 240 seit 1990 deutlich abgenommen. Es gibt aber Schwankungen je
nach Witterung. Erhöhte Ozonwerte können zum Beispiel mit Warnungen
vor Sport im Freien einhergehen, da häufiges und tiefes Einatmen nach
UBA-Angaben zu Schädigungen des Lungengewebes und entzündlichen
Prozessen führen können.

Ozon wird nicht direkt freigesetzt. Das giftige Gas bildet sich durch
chemische Reaktionen bei Sonneneinstrahlung und höheren Temperaturen
aus Schadstoffen - überwiegend aus Stickoxiden, die etwa aus dem
Straßenverkehr stammen, und aus flüchtigen organischen Verbindungen.