Krankenkasse: Mückenstiche müssen öfter medizinisch behandelt werden

Schwerin (dpa/mv) - Mückenstiche müssen der Kaufmännischen
Krankenkasse KKH zufolge immer häufiger medizinisch behandelt werden.
In diesem Jahr seien die Mücken richtig aggressiv, warnte die Kasse
am Donnerstag. Mit jedem Stich könnten sie Erreger übertragen, die
oft starke Schwellungen und schwere Entzündungen hervorrufen.
Vereinzelt würden Mücken sogar Borreliose-Erreger sowie das
Sindbis-Virus in sich tragen, das Fieber und Gelenkentzündungen
auslösen kann. Die Gefährlichkeit von Mückenstichen könne sich noch

verstärken, wenn die Stiche aufgekratzt werden, hieß es von der KKH.
Dann könnten Keime durch Umweltgifte, die die Mücken aufnehmen, oder
durch Bakterien von tierischem Kot in den Körper gelangen. 

Außerdem würden immer mehr fliegende Exoten eingeschleppt, etwa die
Asiatische Tigermücke. Sie könne unter anderem das Dengue-, das
Gelbfieber- und das Zika-Virus übertragen. 2016 wurden dem Robert
Koch-Institut mehr als 950 Fälle von Dengue-Fieber gemeldet, so viele
wie noch nie zuvor. Bisher hätten sich die Betroffenen im Ausland
infiziert. Doch wenn sich tropische Erreger wegen des Klimawandels in
Deutschland ansiedeln, sei auch hier eine Ansteckung möglich.

Die Krankenkasse empfahl, Mückenschutzmittel aufzutragen, auf stark
riechende Parfums und Kosmetika verzichten, helle, lange Kleidung zu
tragen, Fliegengitter, Moskitonetze und Mückenstecker zu nutzen. Wenn
die Haut um einen Mückenstich herum dick, rot und heiß werde und
schmerze, sollte man zum Arzt gehen.