Dow recht stabil - Nasdaq-Börsen mit Rekorden

New York (dpa) - Die US-Börsen haben am Mittwoch einen
Stabilisierungsversuch gestartet. Zwar gehörten multinationale
Konzerne wegen Sorgen um einen Handelskrieg weiter eher zu den
Verlierern, Technologieaktien hingegen legten unverdrossen zu. Die
Nasdaq-Börsen kletterten in neue Rekordhöhen.

Der Dow Jones Industrial beendete den Tag mit einem kleinen Minus von
0,17 Prozent auf 24 657,80 Punkte. Einen ersten Entspannungsversuch
hatte der US-Leitindex bereits am Vortag gestartet und seine
deutlichen Auftaktverluste bis Handelsende spürbar verringert. Bis zu
seinem Zwischenhoch Anfang der vergangenen Woche fehlen ihm aber
immer noch fast 3 Prozent.

Besonders deutlich war tags zuvor die Erholung beim marktbreiten
S&P-500-Index sowie den Nasdaq-Börsen abzulesen gewesen. Auch diese
setzte sich fort: Zur Wochenmitte legte der S&P 500 um 0,17 Prozent
auf 2767,32 Punkte zu. Der Technologiewerte-Auswahlindex Nasdaq 100
stieg erstmals über die Marke von 7300 Punkten und beendete den
Handel dann mit plus 0,73 Prozent auf 7280,71 Punkte. Dem Nasdaq
Composite gelang zudem erstmals im Handelsverlauf der Sprung über die
Hürde von 7800 Punkten.

Eine Eskalation im Handelskonflikt zwischen den USA und China blieb
zwar Thema unter Börsianern, rückte aber in den Hintergrund, da es
keine weiteren, bewegenden Neuigkeiten gab. Aktuell herrsche etwas
Hoffnung, dass sich der Handelsstreit im Verlauf des Sommers
abschwächt, sagte ein Händler.

Aktienseitig standen erneut Übernahmen und Geschäftszahlen im Fokus.
Zudem fand ein angekündigter Platzwechsel im weltweit wichtigsten
Börsenbarometer, dem Dow, Beachtung. Denn am 26. Juni wird mit
General Electric das letzte Urgestein den Index verlassen. Aktuell
repräsentiert GE nicht einmal mehr ein halbes Prozent Gewicht in dem
Index. Aufgenommen wird am kommenden Dienstag stattdessen die
Drogerie- und Apothekenkette Walgreens. Während GE 0,5 Prozent
verloren, legten die Aktien von Walgreens um 5,3 Prozent zu.

Dass der Medienkonzern Walt Disney im Bieterkampf mit dem
Kabelkonzern Comcast nachgelegt und seine Offerte für 21st Century
Fox aufgestockt hat, gab den Fox-Titeln deutlich Auftrieb. Sie
stiegen im S&P 100 um mehr als 7 Prozent. Die Papiere von Walt Disney
gewannen als einer der Spitzenwerte im Dow knapp 1 Prozent, während
die Comcast-Titel an der Nasdaq um 1,8 Prozent anzogen.

Für die Papiere von Synaptics ging es um 11,5 Prozent hoch. Der
Chiphersteller Dialog Semiconductor bestätigte sein Interesse am
Touchscreen-Hersteller und prüft nun die Bücher des US-Unternehmens.

Ansonsten standen Oracle und FedEx mit ihren Quartalsbilanzen und
Geschäftsausblicken im Zentrum des Interesses. Während Oracle 7,5
Prozent einbüßten, verloren FedEx 2,7 Prozent. Starbucks brachen nach
negativen Signalen für das wichtige China-Geschäft um 9,1 Prozent
ein.

Am US-Rentenmarkt gaben richtungsweisende zehnjährige Staatsanleihen
um 7/32 Punkte auf 99 18/32 Punkte nach und rentierten mit 2,924
Prozent. Der Kurs des Euro bewegte sich im US-Handel hingegen kaum.

Die Gemeinschaftswährung kostete zum Wall-Street-Schluss 1,1583
Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf
1,1578 (Dienstag: 1,1534) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete
damit 0,8637 (0,8670) Euro.