Mehr künstliche Kniegelenke in Brandenburg - aber unter Bundesschnitt

Gütersloh (dpa/bb) - Analog zum bundesweiten Trend werden laut einer
Studie auch im Land Brandenburg immer mehr künstliche Kniegelenke
eingesetzt. Der Anstieg blieb aber mit 14,1 Prozent in den Jahren
2013 bis 2016 unter dem bundesweiten Zuwachs um gut 18 Prozent, wie
aus einer am Dienstag vorgelegten Analyse der Bertelsmann-Stiftung
hervorgeht.

Mit 173,9 Erstimplantationen pro 100 000 Einwohnern lag Brandenburg
auf dem viertletzten Platz im Ländervergleich, in Bayern gab es mit
260,4 Implantationen pro 100 000 Einwohner rund 50 Prozent mehr
Operationen. Im Kreisvergleich kamen Potsdam und Frankfurt (Oder) auf
die letzten beiden Plätze (118,5 beziehungsweise 121,8 Operationen),
während der bayerische Landkreis Regen mit 358,3 Operationen pro 100
000 Einwohner auf dem Spitzenplatz landete.

Bundesweit gab es 2016 rund 169 000 Erstimplantationen. Unter den
Patienten waren rund 33 000 Menschen jünger als 60 Jahre. Das
bedeutet in dieser Altersgruppe einen Zuwachs um 23 Prozent im
Vergleich zu 2013. Bertelsmann-Stiftungsvorstand Brigitte Mohn
erklärte, gerade der Blick auf die noch jüngeren Patienten werfe die
Frage auf, «ob die Operationen wirklich medizinisch indiziert sind».
Der Trend sei «besorgniserregend».