Positive Zwischenbilanz für Modellprojekt zu Medikamentenmanagement

Leipzig (dpa) - Die Arzneimittelinitiative Sachsen-Thüringen (ARMIN)
hat nach gut vier Jahren eine positive Zwischenbilanz gezogen. Die
bisherigen Erfahrungen ließen sich als «innovativ,
sektorenübergreifend und wirkungsstark» zusammenfassen, teilten die
AOK Plus Sachsen und Thüringen, die Kassenärztlichen Vereinigungen
sowie die Apothekerverbände der Länder am Montag in Leipzig mit. Sie
sehen aber Politik, Selbstverwaltung und Industrie noch vor einigen
Herausforderungen, um das Medikationsmanagement als Herzstück von
ARMIN in die Regelversorgung überführen zu können.

Seit Juli 2016 können sich Patienten, die dauerhaft mindestens fünf
Medikamente gleichzeitig einnehmen, von Arzt und Apotheker einen
individuellen Medikationsplan erstellen lassen. Die Krankenkasse
liefert dazu die Abrechnungsdaten, alle Beteiligten sind elektronisch
vernetzt. Durch enge Abstimmung sollen die Wirtschaftlichkeit der
Arzneimittelversorgung verbessert und Patienten vor Wechselwirkungen
geschützt werden.

In der Initiative wurden den Angaben nach bisher mehr als drei
Millionen Wirkstoffverordnungen ausgestellt. Aktuell werden rund 3500
Patienten betreut. Das Vertrauen der Patienten in die
Arzneimitteltherapie habe sich erhöht und die Therapietreue
verbessert, hieß es. Politik und Industrie müssten nun gesetzliche
Regelungen treffen und technische Hürden nehmen, damit viele
Patienten bundesweit profitieren können.