37 Studenten brechen Prüfung ab - Uni zweifelt Atteste an

Hohenheim (dpa) - 37 Studenten der Stuttgarter Universität Hohenheim
haben mitten in einer Prüfung den Saal verlassen - und danach alle
ein Attest desselben Arztes vorgelegt. Es seien entweder Schwindel
und Sehstörungen oder Übelkeit und Erbrechen diagnostiziert worden,
sagte Universitätssprecher Florian Klebs am Samstag. Zuerst hatte die
«Stuttgarter Zeitung» über den Vorfall Ende Mai berichtet.

«Wenn eine Prüfung angetreten wird, sind die Hürden für einen Abbru
ch
sehr hoch. Es muss nachgewiesen werden, dass ein Student plötzlich
und unvorhersehbar daran gehindert wird, sein Wissen abzurufen»,
sagte Klebs. Dafür sei auch eine ausreichende Untersuchung notwendig.

Doch das zweifelt die Uni an. Deshalb seien die Abbrecher kurz nach
der Prüfung aufgefordert worden, eine Stellungnahme abzugeben. Bei 33
der 37 Wirtschaftsstudenten war demnach auch das ohne Erfolg. In vier
weiteren Fällen gebe es noch Detailfragen des Prüfungsausschusses.

Für vier Abbrecher könnte der Vorfall weitreichende Folgen haben. Für

sie war es der dritte und damit letzte Prüfungsversuch. Ohne guten
Grund droht ihnen die Exmatrikulation. Außerdem untersucht die Uni
nun 103 weitere Atteste, die der Arzt vom 22. bis 25. Mai - also
während der Prüfungszeit - ausgestellt hat. Die Studenten werden
demzufolge angeschrieben und müssen Stellung nehmen.