Russlands Ex-Sportminister: Kritiker der WM werden schnell verstummen

Moskau (dpa) - Der ehemalige Organisationschef der Fußball-WM in
Russland, Witali Mutko, wertet den Zustrom ausländischer Fans als
Vertrauensbeweis für sein Land. «Die Versuche eines Boykotts waren
von vornherein zum Scheitern verurteilt», sagte der Ex-Sportminister
der Moskauer Zeitung «Iswestija» vom Donnerstag. Ausländische
Politiker seien mit ihren Forderungen, die WM zu ignorieren, «weit
vom realen Leben» entfernt. «Fußball kennt keine Grenzen, er wird in

allen Ländern geliebt», sagte Mutko vor Beginn des Turniers.

Der Vertraute von Präsident Wladimir Putin gilt als Schlüsselfigur
des Dopings in Russland. Moskau dementiert ein organisiertes Doping,
hat Mutko aber im Vorlauf zur Weltmeisterschaft aus der Schusslinie
genommen. Der 59-Jährige ist mittlerweile als Vizeregierungschef für
das Bauwesen zuständig.

Wegen Kritik an der russischen Innen- und Außenpolitik hatte es immer
wieder Aufrufe gegeben, das Turnier zu boykottieren. Allerdings hat
keine der 32 qualifizierten Mannschaften das ernsthaft erwogen.
Politiker haben vereinzelt Reisen zur WM ausgeschlossen. Russland
werde der Welt ein großes Sportfest schenken, sagte Mutko der
Zeitung: «Jetzt werden die Skeptiker verstummen, weil sie sehen:
Alles hat geklappt.»