Falsche Arznei, Patient stirbt - Anklage gegen Pfleger erhoben

Landshut (dpa/lby) - Gut zwei Jahre nach dem Tod eines Mannes in
einem Pflegeheim im Landkreis Dingolfing-Landau hat die
Staatsanwaltschaft Landshut Anklage gegen drei Pfleger erhoben. Sie
wirft ihnen Mord durch Unterlassen vor. Die Anklagebehörde geht laut
Mitteilung vom Mittwoch davon aus, dass eine Pflegerin im Mai 2016
bei einem 66-jährigen Heimbewohner die Medikamente verwechselte,
woraufhin der Mann eine Woche später starb. Nachdem sie den Fehler
bemerkt hatte, soll sie nichts unternommen haben, um dem Mann zu
helfen - damit die Verwechslung nicht auffällt.

Die Vorgesetzte der Frau und ein weiterer Pfleger hätten von der
Verwechslung gewusst, jedoch auch nichts unternommen. Als sich der
Zustand des 66-Jährigen verschlechterte, habe der 36-jährige Pfleger
zwar eine Ärztin gerufen, ihr jedoch den Fehler mit den Medikamenten
verschwiegen.

Die Anklagebehörde geht davon aus, dass der 66-Jährige bei
rechtzeitiger Behandlung hätte gerettet werden können. Die Tat sei
ans Licht gekommen, als die 60-jährige Vorgesetzte wenige Tage nach
dem Tod des Mannes die Verwechslung der Medikamente und die
Vertuschung dieses Fehlers gegenüber der Heimleitung zugab.