Bericht: Zahl der Hausbesuche von Ärzten geht deutlich zurück

Berlin (dpa) - Die Zahl der Hausbesuche von Ärzten ist nach einem
Medienbericht in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. Gab
es 2009 noch 30,3 Millionen Hausarztbesuche bundesweit bei
gesetzlichen Versicherten, waren es 2016 nur noch 25,1 Millionen. Für
das Vorjahr liegt bisher lediglich eine Hochrechnung vor, nach der
die Zahl weiter auf 24,6 Millionen gesunken ist. Das geht aus einer
Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linkspartei hervor,
aus der das ARD-Hauptstadtstudio am Mittwoch zitiert.

Als Grund für den Rückgang sieht der Gesundheitsexperte der
Linkspartei, Achim Kessler, die Sorge vieler Hausärzte vor
Rückzahlungen, wenn sie zu viele Hausbesuche machen. «Problematisch
sind nicht die wenigen Fälle, in denen Hausärzte Rückzahlungen
leisten müssen, sondern gravierend ist die Höhe der Rückzahlung. Das

hat auf andere Hausärzte eine abschreckende Wirkung, möglichst
wenige Hausbesuche zu machen.»

Laut schriftlicher Antwort der Bundesregierung müssen die
Kassenärztlichen Vereinigungen und die Krankenkassen die
Wirtschaftlichkeit der ärztlichen Leistungen prüfen. Diese fällt
jedoch regional unterschiedlich aus.