Bundesregierung fördert Forschung zur DDR mit 40 Millionen Euro

Berlin (dpa) - Zur tieferen Erforschung der DDR-Geschichte und des
SED-Unrechts fördert das Bundesforschungsministerium 14
Forschungsverbünde mit bis zu 40 Millionen Euro. Zu den
Forschungsfragen zähle begangenes Unrecht, etwa in Haftanstalten,
Erziehungsheimen, im Gesundheitswesen sowie gegen Ausreisewillige,
teilte das Ministerium am Dienstag in Berlin mit.

Untersucht werden sollten auch «Modernisierungsblockaden» in Politik,
Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Ein weiterer Fokus liege
auf den Nachwirkungen der DDR und ihres Endes bis heute. Der Sender
MDR Thüringen hatte zuerst über die Förderung berichtet, von der
Projekte unter der Federführung von Universitäten in Berlin, Leipzig,
Mainz, Kiel, Jena, München, Bremen, Jena, Kaiserslautern, Dresden und
Bochum profitieren werden.

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) sagte: «Viele
Menschen in unserem Land haben nur ein geringes Wissen über die DDR.»
Wissenslücken sollten geschlossen werden. «Denn für freie und
demokratische Gesellschaften ist es entscheidend, die eigene
Vergangenheit zu kennen und kritisch zu hinterfragen.» Die
Forschungsergebnisse sollten in die Gesellschaft getragen,
Gedenkstätten und andere Akteure in die Verbünde einbezogen werden.

Der Start der Projekte ist ab Herbst 2018 vorgesehen. Die
DDR-Forschung soll in der deutschen Hochschul- und
Forschungslandschaft verankert werden. Insgesamt wird das Ministerium
32 Hochschulen fördern.