Grüne: Stempelcodes von Fipronil-Eiern müssen veröffentlicht werden

Hannover (dpa/lni) - Nach dem erneuten Nachweis des Insektengifts
Fipronil in Eiern in Niedersachsen haben die Grünen das
Veröffentlichen der Stempelcodes der belasteten Eierchargen verlangt.
Sonst bleibe für den Verbraucher unklar, ob er eventuell belastete
Eier gekauft habe, sagte der Verbraucherschutzexperte der Grünen im
Landtag, Dragos Pancescu, am Montag in Hannover. Im Vorjahr seien
alle betroffenen Betriebe mit ihren Nummern öffentlich gemacht
worden.

Am Freitag hatte das Landwirtschaftsministerium über den erneuten
Fund belasteter Eier bei Proben im Kreis Vechta informiert. Die Eier
stammen von einem Bio-Legehennenbetrieb in den Niederlanden. Die Eier
würden vom Markt genommen und die niederländischen Behörden
informiert.

In den Niederlanden selber waren belastete Eier nach niederländischen
Medienberichten bereits in der vorletzten Maiwoche bei einer
Stichprobe in einem Supermarkt entdeckt worden. Der bereits im
vergangenen Jahr vom Fipronil-Skandal betroffene Landwirt vermutet,
dass sich Reste des Insektengifts möglicherweise noch im Boden der
Wiese befunden haben, auf der die Hühner Auslauf haben und
herumgepickt haben. Das könnte die vergleichsweise geringe Belastung
der Eier erklären, die nun in Niedersachsen entdeckt wurden.

Das Insektizid Fipronil, das bei der Lebensmittelerzeugung dienenden
Tieren nicht verwendet werden darf, war im vergangenen Jahr einem
Reinigungsmittel beigemischt und über eine niederländische Firma an
Hühnerhalter verkauft worden. In vielen EU-Ländern mussten Eier aus
dem Handel genommen werden.