Studie: Mehr psychische Erkrankungen unter jungen Erwachsenen

Dresden (dpa/sn) - Psychische Erkrankungen breiten sich in Sachsen
aus. Depressionen, Angststörungen und Panikattacken nehmen auch unter
den vermeintlich gesünderen jungen Erwachsenen zu, wie aus dem am
Dienstag veröffentlichten jüngsten Arztreport der Barmer hervorgeht.
Danach sind über 73 000 junge Erwachsene in Sachsen - jeder vierte
18- bis 25-Jährige - betroffen, darunter auch rund 10 300
Studierende. «Zeit- und Leistungsdruck sowie Sorgen um die berufliche
und finanzielle Zukunft hinterlassen deutliche Spuren», sagte der
Landesgeschäftsführer der Krankenkasse, Fabian Magerl.

Mit einem Anteil von rund 26,7 Prozent liegt Sachsen knapp über dem
Bundesdurchschnitt. Bei rund 24 000 jungen Erwachsenen wurden unklare
körperliche Beschwerden festgestellt, bei 21 000 Gemütsveränderungen

bis zur Depression. Laut dem Arztreport haben Studierende mit 18
Jahren nur ein halb so hohes Risiko wie Nicht-Studierende, zwischen
29 und 30 ist es dann umgekehrt. «Mit jedem Semester steigt die Sorge
um den Arbeitsplatz und die berufliche Zukunft», sagte Magerl.

Aus Sicht der Barmer braucht es mehr niederschwellige Angebote, um
psychischen Erkrankungen vorzubeugen oder frühzeitig zu behandeln. Da
könnten Online-Angebote die Hemmschwelle vor dem Arzt senken helfen,
sie seien anonym und kämen der Generation Smartphone entgegen. Und es
brauche geschulte Experten an Universitäten, Hoch- und Berufsschulen.