Karlsruher Gemeinderat berät über ersten Drogenkonsumraum

Karlsruhe (dpa/lsw) - Der Karlsruher Gemeinderat entscheidet an
diesem Dienstag (ab 15.30 Uhr), ob in der Stadt der erste
Drogenkonsumraum im Südwesten eingerichtet werden soll.
Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) möchte eine
Anlaufstelle schaffen, in der schwerst Abhängige mitgebrachte
Drogen wie Heroin und Kokain unter hygienischen Bedingungen einnehmen
können. Damit soll ihnen geholfen und der Werderplatz, auf dem sich
teils bis zu 60 Drogen- und Alkoholsüchtige aufhalten, soll wieder
attraktiv werden.

Mentrup braucht dazu grünes Licht vom Gemeinderat und eine rechtliche
Grundlage vom Land. Die «Fixerstube» ist in der Stadt und auch in der
grün-schwarzen Landesregierung umstritten. Während Sozialminister
Manne Lucha (Grüne) das Vorhaben unterstützt, hat das CDU-geführte
Innenministerium dem Vernehmen nach Bedenken - etwa aus Furcht vor
einem möglichen Drogentourismus. Justizminister Guido Wolf (CDU)
wartet das Votum der Stadt ab; er will nicht gegen deren Willen
entscheiden.

Bundesweit gibt es bereits 23 Drogenkonsumräume. Bei einem positiven
Bescheid aus Stuttgart könnte der Karlsruher Raum ab 2019 eröffnet
werden. Vorgesehen ist auch ein Alkoholraum.