Angeklagte sollen teure Geräte aus Kliniken gestohlen haben

Trier (dpa) - Sie sollen es ausschließlich auf hochwertige
medizinische Geräte abgesehen haben: Wegen einer Diebstahlserie in
Krankenhäusern vor allem in Rheinland-Pfalz müssen sich seit Montag
zwei Männer im Alter von 30 und 42 Jahren vor dem Landgericht Trier
verantworten. Als Mitglieder einer Bande sollen sie in den Jahren
2016 und 2017 Endoskope im Wert von rund drei Millionen Euro
gestohlen haben. «Es ist eine ungewöhnliche Diebstahlserie mit einer
sehr hohen Schadenssumme», sagte Staatsanwalt Benjamin Gehlen.

Die Männer sollen geeignete Kliniken ausgekundschaftet und dann
zugeschlagen haben. «Wo die entsprechenden Abteilungen waren, haben
sie gegoogelt.» Die Diebesbeute schickten sie laut Anklage per
Paketpost von Amsterdam nach Kolumbien, wo sie von Hintermännern
verkauft wurde - wohl in verschiedene Länder Südamerikas. Der
42-Jährige soll bei allen 13 Taten beteiligt gewesen sein, sein
jüngerer Komplize bei 6. «Sie kamen aus Paris und fuhren die
Krankenhäuser gezielt mit dem Mietwagen an», sagte der Staatsanwalt.

Am Montag wurde nur die Anklage verlesen. Der 42-Jährige werde sich
vorerst nicht zu den Vorwürfen äußern, erklärte dessen Anwältin.
Der
30-Jährige sei noch unentschieden, hieß es von seiner Seite. Der
Prozess geht am 2. Mai weiter und ist bis Mitte Juli terminiert.