Akorn pocht auf Übernahmevereinbarung mit Fresenius

Lake Forest (dpa) - Nach der Absage der milliardenschweren
Akorn-Übernahme könnte dem Medizinkonzern Fresenius ein Nachspiel
drohen. Der verschmähte US-Generikahersteller sieht sich zu Unrecht
an den Pranger gestellt und pocht auf die Einhaltung der von den
Deutschen gemachten Zusagen. Akorn wies die Vorwürfe von Fresenius in
einer Stellungnahme kategorisch zurück.

Die laufenden Ermittlungen stellten keine Behinderung für die
Übernahme dar und hätten keinerlei Fakten zutage gefördert, die sich

negativ auf Akorns Geschäft auswirkten, teilte der
US-Generikahersteller am späten Sonntagabend in Lake Forest mit.

Es fehle daher die Voraussetzung für einen Abbruch des Geschäfts.
Akorn werde seine Rechte und Fresenius' Pflichten, wie sie aus der
bindenden Übernahmevereinbarung hervorgingen, mit aller Energie
durchsetzen, hieß es weiter. Zuvor hatte der Dax-Konzern am Sonntag
seinen Rückzug von dem 4,4 Milliarden Euro schweren Zukauf
angekündigt.

Fresenius habe beschlossen, die Vereinbarung zu kündigen, weil Akorn
mehrere Vollzugsvoraussetzungen nicht erfüllt habe. Unter anderem
habe es schwerwiegende Verstöße gegen Vorschriften der
US-Gesundheitsbehörde FDA hinsichtlich der Datenintegrität bei Akorn
gegeben. Das habe die von Fresenius eingeleitete unabhängige
Untersuchung zu Tage gefördert.