Spahn fordert bessere Zusammenarbeit bei Masernimpfung

Köln (dpa) - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat eine
bessere Kooperation bei der Masernimpfung gefordert. «Ärzteschaft,
Schulen, Kitas, Betriebe, Behörden und natürlich die Eltern müssen
noch besser zusammenarbeiten», sagte Spahn am Donnerstag laut
Mitteilung anlässlich der Europäischen Impfwoche, die am Montag
beginnt. «Es ist verantwortungslos, Kinder nicht gegen Masern impfen
zu lassen oder eigene Impflücken hinzunehmen.» Auch für die zweite
Impfung müsse eine Impfquote von 95 Prozent das Ziel sein.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) haben 2016 zwar erstmals
alle Bundesländer bei der ersten Masernimpfung die Quote von 95
Prozent erreicht. Bei der entscheidenden zweiten Impfung sei die
Quote aber bei Kindern bis zum Schulanfang nur geringfügig auf 92,9
Prozent gestiegen. 24 Monate alte Kinder des Geburtsjahrgangs 2014
waren sogar nur zu 73,9 Prozent zweimal geimpft.

Für 2017 registrierte das Robert Koch-Institut (RKI) 929
Masernerkrankungen, fast dreimal so viele wie im Vorjahr. Allerdings
schwanken die Zahlen von Jahr zu Jahr stark. In den ersten zwölf
Wochen des laufenden Jahres wurden dem RKI 92 Fälle gemeldet.

Masern gehen zunächst mit grippeähnlichen Symptomen und später einem

charakteristischen Hautausschlag einher. Die Infektion schwächt das
Immunsystem und kann in sehr seltenen Fällen tödlich enden.
Gefährlich sind Masern vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern.