Fast fünf Monate Wartezeit auf Psychotherapie

Mainz (dpa/lrs) - Durchschnittlich 19,4 Wochen müssen sich Patienten
in Rheinland-Pfalz gedulden, bevor ihre Behandlung bei einem
Psychotherapeuten beginnt. Das ist das Ergebnis einer Studie der
Bundespsychotherapeutenkammer für das Jahr 2017. «Menschen mit
psychischen Erkrankungen werden damit als Patienten zweiter Klasse
behandelt. Sie brauchen eine zeitnahe psychotherapeutische
Behandlung», sagte Sabine Maur, Vorstandsmitglied der
rheinland-pfälzischen Landespsychotherapeutenkammer, bei der
Präsentation der rheinland-pfälzischen Zahlen am Mittwoch in Mainz.

Die Reform der Psychotherapie-Richtlinie, die im April des
vergangenen Jahres in Kraft trat, habe das Problem der langen
Wartezeiten nicht lösen können. Patienten bekämen zwar häufig einen

Ersttermin beim Psychotherapeuten, müssten dann aber wochen- bis
monatelang auf einen Therapieplatz warten. «Das ist frustrierend und
deprimierend für die Patienten», sagte Maur. Die Grüne-Fraktion im
rheinland-pfälzischen Landtag kündigte an, das Thema auf die
Tagesordnung des nächsten Gesundheitsausschusses zu setzen.