Patientenschützer: Finanzierung der Pflege steckt in der Krise

Berlin (dpa) - Die Pflegeversicherung muss nach Ansicht der Deutschen
Stiftung Patientenschutz in eine «echte» Teilkaskoversicherung
umgewandelt werden. Stiftungsvorstand Eugen Brysch sagte der
Deutschen Presse-Agentur: «Heute zahlen die Pflegekassen nur eine
Pauschale zur Pflege. Besonders für Pflegeheimbewohner reicht diese
aber hinten und vorne nicht aus.» Explodierende Eigenanteile trieben
viele in die Sozialhilfe.

Brysch empfahl, dass die Pflegebedürftigen künftig einen festen
Anteil zahlen. «Und die Pflegekasse muss alle weiteren Kosten
übernehmen.» So könne auch die Qualität der Pflege als wichtiger
Faktor in die Finanzierung einbezogen werden.

Bis ein neues Modell vorliege, müssten als Sofortmaßnahme die
Pflegesachleistungen pauschal um 500 Euro monatlich erhöht werden.
Außerdem seien die Leistungen der Pflegekassen «verbindlich und
jährlich an die Einkommensentwicklung anzupassen. Zudem braucht gute
Pflege genügend Personal. Seit Jahren gibt es Klagen über den
Personalnotstand in Pflegeheimen.»

An diesem Mittwoch (15.00 Uhr) gibt es im Gesundheitsausschuss des
Bundestages eine Anhörung zum Thema «Pflegepersonalmangel in den
Krankenhäusern und in der Altenpflege».