HIV-Infizierte in Österreich und Deutschland

Wien (dpa) - Wie viele Menschen sind in Österreich und Deutschland
mit HIV infiziert? Darüber liegen nur Schätzungen vor. Die
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit -
vergleichbar mit dem Robert Koch Institut (RKI) in Deutschland - geht
in ihrer HIV-Kohortenstudie davon aus, dass Ende 2016 mehr als 8000
Menschen mit dem Virus in dem Land lebten. Als einer der
Verantwortlichen der Studie schätzt Robert Zangerle von der
Medizinischen Universität Innsbruck, dass sich pro Jahr weniger als
200 Menschen neu anstecken.

In Deutschland waren Ende 2016 nach RKI-Schätzungen mehr als 88 000
Menschen mit HIV infiziert, zuletzt steckten sich jährlich etwa 3000
Menschen neu an. 86 Prozent der Diagnostizierten erhalten
Medikamente. Bei 93 Prozent ist nach Angaben der Deutschen Aids-Hilfe
das Virus nicht mehr nachweisbar. Weltweit leben laut Vereinten
Nationen knapp 37 Millionen Menschen mit dem Virus.

Auch wenn eine komplette Heilung weiter nicht möglich ist, verhindern
moderne Medikamente die Vermehrung des Virus im Körper. Dass die
Immunkrankheit Aids ausbricht, kommt nach Angaben der Deutschen
Aids-Hilfe immer seltener vor. Bei dauerhafter und regelmäßiger
Medikamenteneinnahme ist die Lebenserwartung fast genauso hoch wie
bei Menschen ohne HIV. Zwar kann es zu Nebenwirkungen wie Übelkeit,
Durchfall und Kopfschmerzen bis zu erhöhtem Herzinfarktrisiko kommen,
doch häufig leben Betroffene ohne große Einschränkungen.