Weniger Arztrezepte und höhere Medikamenten-Ausgaben

Erfurt (dpa/th) - Die Pro-Kopf-Ausgaben für Medikamente der
gesetzlichen Krankenkassen haben im vergangenen Jahr in Thüringen
deutlich über dem Bundesniveau gelegen. Rein statistisch erhielt 2017
jeder gesetzlich Krankenversicherte rezeptpflichtige Medikamente im
Wert von knapp 713 Euro verordnet, wie die Techniker Krankenkasse
(TK) am Donnerstag mitteilte. Im Bundesdurchschnitt seien es 621
Euro. Die TK berief sich auf eine Statistik der Gesetzlichen
Krankenversicherung (GKV).

Insgesamt beliefen sich danach die Ausgaben der Kassen für
Arzneimittel in Thüringen auf rund 1,4 Milliarden Euro. Das
entspricht einem Anstieg von drei Prozent. Allerdings haben die Ärzte
im Jahresvergleich insgesamt weniger Rezepte ausgeschrieben - im
Schnitt sieben weniger pro Versichertem als 2016. Auch die Zahl der
verordneten Tagesdosen ging leicht auf 705 zurück (2016: 707). Trotz
weniger Verordnungen seien die Medikamentenumsätze in Thüringen somit
weiter gestiegen, bilanzierte der Leiter der TK-Landesvertretung,
Guido Dressel.

Für die Versicherten bedeutete dies einen Anstieg bei den zu
leistenden Zuzahlungen. Diese legten um 1,8 Prozent auf 33,56 Euro
pro Kopf zu. Rezeptpflichtige Arzneien sind neben den Kosten für
Krankenhäuser und Ärztehonorare wichtigster Ausgabenposten der
gesetzlichen Krankenkassen.