Fragwürdige Heilmethoden? - Ärztekammer prüft Vorwürfe

Jena (dpa/th) - Die Landesärztekammer prüft Vorwürfe wegen
fragwürdiger Heilmethoden gegen einen Hausarzt aus dem Weimarer Land.
Der Mediziner, der eine naturheilkundlich orientierte Praxis
betreibt, soll Patienten ein ätzend wirkendes Chlordioxidgemisch zur
Behandlung empfohlen und verkauft haben. Das Bundesinstitut für
Risikobewertung und Verbraucherschützer warnen vor dem Einsatz des
Mittels MMS (Miracle Mineral Supplement). Der Arzt werde im Zuge
eines berufsrechtlichen Verfahrens zunächst zur Stellungnahme
aufgefordert, sagte eine Kammersprecherin am Mittwoch. Zeitungen der
Funke-Mediengruppe hatten darüber berichtet.

Auslöser der Prüfung ist eine Sendung des ARD-Politmagazins
«Kontraste» (5. April), in der ein Fernsehteam den Arzt unter anderem
bei einer verdeckten Recherche in dessen Praxis beobachtet hatte.
Dabei empfahl er einer Testpatientin das Mittel zur
Autismus-Behandlung bei deren Sohn und verkaufte ihr es.

Parallel zur berufsrechtlichen Prüfung würden Staatsanwaltschaft,
Landesverwaltungsamt als Approbationsbehörde und Kassenärztliche
Vereinigung Thüringen informiert, sagte die Kammersprecherin. Die
Landesärztekammer ist für die Berufsaufsicht über die in Thüringen

tätige knapp 9500 Thüringer Ärzte in Praxen und Krankenhäusern
zuständig.