WHO: Fast eine Milliarde Menschen bis 2026 gegen Gelbfieber impfen

Abuja (dpa) - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will bis 2026
fast eine Milliarde Menschen in Afrika gegen Gelbfieber impfen. Somit
werde es bis dahin auf dem Kontinent keine Gelbfieber-Epidemien mehr
geben, sagte der Leiter der WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, am
Dienstag in Nigerias Hauptstadt Abuja.

In 27 afrikanischen Ländern sollen die Menschen mit Hilfe des
UN-Kinderhilfswerks und mehr als 50 weiteren Organisationen geimpft
werden. Fast die Hälfte davon werden Kinder unter 15 Jahren sein, wie
Unicefs Leiter für Gesundheit, Stefan Peterson, sagte.

Jüngst hat sich Gelbfieber der WHO zufolge wieder zu einer
«ernsthaften globalen Bedrohung für die öffentliche Gesundheit»
entwickelt. In Angola und im Kongo hatte eine Epidemie im Jahr 2016
demnach zum Tod von rund 400 Menschen geführt. Brasilien kämpfe
derzeit mit der schlimmsten Gelbfieber-Epidemie seit Jahrzehnten, mit
mehr als 1000 bestätigten Fällen.

Gelbfieber tritt in tropischen Gebieten auf. Es verursacht meist
Fieber, Muskelschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, kann aber auch
tödlich enden. Übertragen wird es etwa von Aedes-Stechmücken, die zum

Beispiel auch Zika verbreiten. In Afrika kam es nach Schätzungen der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) 2013 zu bis zu 60 000 Todesfällen.