Rechtsmediziner im Loveparade-Prozess: Tod kam durch Ersticken

Düsseldorf (dpa) - Die Opfer der Loveparade-Katastrophe vor knapp
acht Jahren sind im Gedränge erstickt und waren vor ihrem Tod noch
kurze Zeit bei vollem Bewusstsein. Das sagte der Rechtsmediziner Lars
Althaus am Dienstag beim Loveparade-Prozess des Duisburger
Landgerichts. Nach Angaben des Mediziner erstickten alle neun von ihm
nach dem Unglück obduzierten Menschen durch ein massives
Zusammendrücken des Brustkorbs. Bewusstlosigkeit sei in allen Fällen
vermutlich nach einer halben bis einer Minute eingetreten, der Tod
nach drei bis fünf Minuten.

Althaus war zum Zeitpunkt des Unglücks vor knapp acht Jahren Leiter
des Instituts für Rechtsmedizin im Duisburger Klinikum. Heute leitet
er die Rechtsmedizin von Curaçao in der Karibik. Der 50-Jährige war
der vorerst letzte Rechtsmediziner, der im Prozess vernommen wurde.

Bei der Loveparade am 24. Juli 2010 in Duisburg gab es am einzigen
Zu- und Abgang zum Veranstaltungsgelände ein so großes Gedränge, dass

21 Menschen erdrückt und mindestens 652 verletzt wurden.