Krebsklinik für Pferde arbeitet mit Methoden aus Humanmedizin

Linsengericht (dpa) - Vom liebgewonnenen Freizeitpferd bis zum
millionenschweren Rennpferd: Eine Strahlenklinik im hessischen
Linsengericht behandelt an Krebs erkrankte Pferde mit Methoden aus
der Humanmedizin. Im neuen Onkologischen Zentrum für Veterinärmedizin
wird ein Linearbeschleuniger eingesetzt, um Tumore zu behandeln.
Dieses Vorgehen sei in Deutschland einmalig, sagte Tim Kowalewski,
Inhaber der Equinox Healthcare GmbH. Die Pferdeklinik der Universität
Gießen bestätigte das Alleinstellungsmerkmal. Angesichts von 1,2
Millionen Pferden allein in Deutschland und einer «steigenden
Krebsrate», werde eine Marktlücke mit dem Zentrum in Linsengericht
geschlossen, sagte Kowalewski.

Behandelt werden in dem Onkologischen Zentrum aber nicht nur Pferde.
Auch Hunde, Katzen und Kaninchen gehören zu den Patienten. Bei
Kleintieren betragen die Kosten je nach Aufwand zwischen 600 und 2000
Euro; bei Pferden kostet das Komplettpaket mit Unterbringung zwischen
1500 und 4000 Euro. Behandelt werden in Linsengericht neben
Freizeitpferden auch teure Sportpferde, aus den Bereichen Springen,
Galopp, Dressur und Western. «Wir hatten auch schon eines der besten
Rennpferde Frankreichs hier, das Millionen Euro für seine Besitzer
verdient hat», sagt Tierärztin Janine Brunner. Zu Ergebnissen und
Heilungschancen nach der Behandlung mit dem Linearbeschleuniger kann
die Klinik noch keine Angaben machen - mangels aussagekräftigen
Datenmaterials. Das Krebszentrum ist seit Oktober in Betrieb.