Schoten-Schock: Biss in Super-Chili löst extremen Kopfschmerz aus

New York (dpa) - Der Biss in die schärfste Chili-Schote der Welt hat
einem jungen Mann heftigste Kopfschmerzen eingebracht. Der
34-Jährige, der in New York an einem Chili-Wettbewerb teilgenommen
und die «Carolina Reaper» probiert hatte, kam mit sogenanntem
Donnerschlagkopfschmerz in die Notaufnahme. Nach einer
Computertomographie diagnostizierten Ärzte die Extrem-Kopfschmerzen
als Folge des sogenannten Reversiblen Cerebralen
Vasokonstriktionssyndroms (RCVS). Dabei verengen sich bestimmte
Arterienbereiche im Gehirn.

Es ist das erste Mal, dass RCVS nach dem Genuss von Chili
dokumentiert wurde, berichtet das Team um Satish Kumar Boddhula vom
Bassett Medical Center in Cooperstown (US-Staat New York) im «British
Medical Journal Case Reports». Bisher war lediglich bekannt, dass
Cayenne-Pfeffer in seltenen Fällen die Herzarterien verengen oder zu
einem Herzinfarkt führen kann. Die Donnerschlagkopfschmerzen, die
einen in Sekundenbruchteilen wie ein Hammerschlag heimsuchen können,
verschwanden ebenso wie die heftigen Nackenschmerzen im Lauf der
nächsten Tage und Wochen von selbst. Ein weiteres Hirn-CT fünf Wochen
später war wieder normal, berichten die Ärzte.

Von dem seltenen RCVS seien Frauen häufiger betroffen als Männer,
sagt der Kopfschmerzexperte Charly Gaul, Generalsekretär der
Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft. Auch nach
Drogengenuss trete es manchmal auf. «Typische Auslöser sind Kokain
oder Amphetamine.» Eine Gefahr im Genuss von Chili-Schoten sieht der
Experte aber nicht. Chili und der darin enthaltene Wirkstoff
Capsaicin werde auch zur Behandlung neuropathischer Schmerzen
eingesetzt, etwa bei einer Gürtelrose.