Kein Notstand für die Notdurft - Interimslösung in Berlin

Berlin (dpa/bb) - Berlinern und Besuchern der Hauptstadt droht nun
doch kein Notstand bei der Suche nach einer öffentlichen Toilette.
Trotz des angestrebten Betreiberwechsels sollen die vorhandenen
Standorte in Betrieb bleiben. Die Außenwerbefirma Wall werde die
Toiletten übergangsweise auch über das bisherige Vertragsende zum 31.
Dezember 2018 hinaus betreiben, teilte das Unternehmen mit. Eine
entsprechende Vereinbarung sei am Montag mit der Senatsverwaltung für
Umwelt, Verkehr und Klimaschutz geschlossen worden.

Der rot-rot-grüne Senat will das seit rund 25 Jahren praktizierte,
durch Werbung finanzierte Betriebsmodell «aus kartell-, beihilfe- und
vergaberechtlichen Gründen» nicht über 2018 hinaus fortführen.
Derzeit betreibt Wall die meisten der rund 250 öffentlichen WC,
darunter 170 vollautomatische City-Toiletten. Der Stadt entstehen
keine Kosten, weil Wall im Gegenzug Werbeflächen nutzen darf. Künftig
will das Land dem Betreiber eine Gebühr zahlen. Der neue Betreiber
für die öffentlichen Toiletten in Berlin soll nach den Plänen des
Senats spätestens Anfang Mai feststehen.