Bundesamt: TV-Köche machen alle 50 Sekunden Hygienefehler

Berlin (dpa) - In deutschen Kochsendungen machen die Protagonisten
im Schnitt alle 50 Sekunden einen Hygienefehler. Das schreibt das
Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in einem neuen Bericht.
Experten hatten insgesamt 100 Folgen verschiedener Formate analysiert
und auf mangelnde Küchenhygiene geachtet. Besonders oft beobachteten
sie dabei, dass dreckige Hände am Geschirrtuch abgewischt wurden und
dass mit den Fingern gesalzen oder gewürzt wurde.

Zu den häufigsten Fehlern gehörte zudem, dass keine gründliche
Zwischenreinigung des Schneidebretts erfolgte und dass sich Köche
nach Kratzen, Niesen, Husten oder ähnlichem nicht die Hände wuschen.


Das BfR geht davon aus, dass schlechte Küchenhygiene im TV auf den
Zuschauer abfärbt: «Personen, die Kochvideos mit einwandfreier
Küchenhygiene sehen, machen beim Nachkochen weniger Hygienefehler als
diejenigen, die fehlerhafte Kochvideos sehen.»

Laut BfR werden hierzulande jährlich mehr als 100 000 Erkrankungen
gemeldet, die wahrscheinlich auf lebensmittelbedingte Infektionen mit
Mikroorganismen wie Bakterien, Viren oder Parasiten zurückzuführen
sind. «Daher ist es wichtig, beim täglichen Arbeiten in der Küche auf

Sauberkeit und Hygiene zu achten.»