Biotest nimmt letzte Hürde für Übernahme durch Chinesen

Dreieich (dpa/lhe) - Der Biotechkonzern Biotest hat die letzte Hürde
für den geplanten milliardenschweren Verkauf an den chinesischen
Investor Creat ausgeräumt. Die US-Behörde CFIUS habe die
außenwirtschaftliche Freigabe für den Deal erteilt, erklärte Biotest

am Freitagabend in Dreieich. In den nächsten Tagen werde der
Kaufpreis von 28,50 Euro je angedienter Stammaktie und 19 Euro je
stimmrechtloser Vorzugsaktie an die Aktionäre bezahlt.

Die Biotest-Anteilseigner, darunter die Gründerfamilie Schleussner,
hatten dem Übernahmeangebot bereits mehrheitlich zugestimmt. Die
USA hatten indes aus Gründen der nationalen Sicherheit Bedenken gegen
den Verkauf angemeldet, da Biotest auch in den Vereinigten Staaten
aktiv ist. Bei Übernahmen durch chinesische Firmen ist das nicht
unüblich.

Für die Freigabe der Amerikaner muss Biotest nun aber seine
US-Geschäfte verkaufen. Bis zum Vollzug seien die Geschäftsteile an
einen amerikanischen Treuhänder übertragen worden, hieß es. Damit
schrumpfe die Basis für die aktuelle Umsatz- und Gewinnprognose
entsprechend.

Biotest ist ein Anbieter von Plasmaproteinen und biotherapeutischen
Arzneimitteln. Das im Kleinwerteindex SDAx notierte Unternehmen hatte
sich im April 2017 mit Creat auf eine Übernahme geeinigt. Die
Chinesen wollen 940 Millionen Euro für Biotest zahlen. Sie hatten
bereits angekündigt, die Firmenzentrale in Dreieich sowie Namen,
Marken und Produktbezeichnungen beizubehalten.