Hygiene-Skandal in Uniklinikum - Anklage gegen früheren Chef

Mannheim (dpa) - Im Skandal um verunreinigtes Operationsbesteck hat
die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den früheren Geschäftsführer der

Klinikum Mannheim GmbH erhoben. Das teilte die Behörde am Freitag
mit. Der Verdächtige habe «trotz des von ihm erkannten dringenden
Handlungsbedarfs» die Maßnahmen für die gesetzlich vorgeschriebene
Aufbereitung der Operations-Instrumente unterlassen. Die Gesundheit
«einer Vielzahl von Patienten» sei gefährdet worden. Die Mängel bei

der Reinigung von OP-Besteck waren im Herbst 2014 aufgedeckt worden.

Allerdings könne ein Zusammenhang zwischen Infektionen, die bei
Patienten aufgetreten waren und der Verwendung von möglicherweise
nicht ordnungsgemäß aufbereiteten Instrumenten «nicht mit der im
Strafrecht erforderlichen Wahrscheinlichkeit belegt werden», betonte
die Staatsanwaltschaft. Dies sei auch mit einem eingeholten
rechtsmedizinischen Gutachten nicht zu belegen. In der Anklage geht
es um einen möglichen Verstoß gegen das Medizinproduktegesetz.