Apotheker-Prozess: Zweiter «Whistleblower» kommt als Zeuge

Für seine Aussagen bekam er den «Deutschen Whistleblower-Preis». Im
Prozess um angeblich gepanschte Krebsmedikamente tritt der ehemalige
kaufmännische Leiter der Bottroper Apotheke nun als Zeuge auf.

Essen (dpa/lnw) - Im Prozess um angeblich gestreckte Krebsmedikamente
durch einen Bottroper Apotheker soll am Donnerstag ein weiterer
«Whistleblower» aussagen. Bei dem Zeugen mit Insider-Kenntnissen
handelt es sich um den ehemaligen kaufmännischen Leiter der Apotheke.
Er war 2016 zur Polizei gegangen, weil er auf gravierende Differenzen
beim Ein- und Verkauf von Krebsmedikamenten gestoßen sein will. Der
angeklagte Apotheker war Ende November 2016 festgenommen worden. Die
Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, Krebsmedikamente unterdosiert, aber
voll abgerechnet zu haben. Dadurch soll allein den gesetzlichen
Krankenkassen ein Schaden von rund 56 Millionen Euro entstanden sein.