Zahl der Organspender auch in Mecklenburg-Vorpommern gesunken

Rostock (dpa/mv) - Die Zahl der Organspender ist im vergangenen Jahr
auch in Mecklenburg-Vorpommern gesunken. Während 2016 die Organe von
30 Verstorbenen entnommen wurden, waren es 2017 nur noch 27, wie die
Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) am Montag berichtete.
Damit folgte der Nordosten dem bundesweiten Trend. Nach den
DSO-Statistiken gab es im vergangenen Jahr nur 797 Spender, 60
weniger als im Vorjahr. Das ist der niedrigste Stand seit 20 Jahren.

Für den Präsidenten der Landesärztekammer, Andreas Crusius, gehört

nun die Aufklärung der Bevölkerung zu den wichtigsten Aufgaben. Die
Menschen müssten wissen, dass mit dem Hirntod das Leben beendet ist
und wie das Vorgehen bei einer Organspende aussieht. Auch das
medizinische Personal müsse mehr geschult werden. Es gehe da um die
Erkennung von potenziellen Organspendern und das rechtzeitige
Gespräch mit den Angehörigen. «Dafür ist viel Empathie notwendig.
»

Das Geschehen rund um die Organspende müsse offen ablaufen, um jeden
weiteren Skandal abzuwenden. Vor einigen Jahren hatten beispielsweise
Transplantationsmediziner an einigen Kliniken ihre Patienten auf dem
Papier kränker gemacht hatten als sie waren, damit diese auf den
Wartelisten nach oben rückten. «Das geht alles nicht», sagte Crusius.