Zahl der Keuchhustenfälle im Südwesten sinkt leicht

Hinter hartnäckigem Husten kann eine hochansteckende Infektion
stecken. Doch erst seit 2013 ist Keuchhusten in ganz Deutschland
meldepflichtig. In Baden-Württemberg werden 2017 fast 3000 Fälle
bekannt.

Stuttgart (dpa/lsw) - Im Südwesten sind im vergangenen Jahr mit 2949
Keuchhustenfällen etwas weniger gemeldet worden als im Jahr
zuvor. 2016 waren es noch 3191 registrierte Fälle. Das
Landesgesundheitsamt in Stuttgart geht allerdings von einer hohen
Dunkelziffer aus. In anderen Bundesländern erkrankten 2017 dagegen
deutlich mehr Menschen. In Mecklenburg-Vorpommern etwa hat sich die
Zahl innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt.

Laut Landesgesundheitsamt sind für allem Säuglinge und Kleinkinder
gefährdet. 2016 war sogar ein ungeimpftes Baby an Keuchhusten
gestorben. Im vergangenen Jahr betrafen rund die Hälfte aller
Keuchhusten-Fälle Säuglinge, Kinder und Jugendliche. Daher ruft das
Amt zur Impfung gegen die hochansteckende Infektionskrankheit auf.
Der Impfschutz hält nicht lebenslang und muss aufgefrischt werden.

Keuchhusten (Pertussis) wird durch Bakterien verursacht und ist
weltweit eine der häufigsten Atemwegsinfektionen. Pertussis ist
hochansteckend, in der Regel aber nur für Neugeborene
lebensbedrohlich. Zu Beginn zeigen sich für ein bis zwei Wochen
leichte Erkältungsbeschwerden mit Schnupfen, Husten und
Schwächegefühl. Danach ist ein langwieriger, trockener Husten
typisch. Es kommt zu krampfartigen Hustenstößen, die häufig mit einem

keuchenden Einziehen der Luft enden.

Die zahlreichen Hustenanfälle können sehr quälend sein und treten bei

vielen Betroffenen vorwiegend nachts auf. Die Infektion dauert in der
Regel vier bis sechs Wochen. Nur im Frühstadium lässt sich
Keuchhusten erfolgreich mit Antibiotika bekämpfen.