Organspenderzahlen in Berlin sinken auf Tiefstand

Berlin (dpa) - Die Zahl der Organspender in Berlin hat sich seit 2010
halbiert. Spendeten im Jahr 2010 noch 71 Menschen nach dem Hirntod
Organe, waren es 2017 nur noch 35. Im Vergleich zu 2016 ging die Zahl
in der Hauptstadt um acht Spender zurück, auf den niedrigsten Wert
der vergangenen zehn Jahre. Das geht aus den jüngsten Daten der
Stiftung Organtransplantation (DSO) für 2017 hervor.

In ganz Deutschland hat die Organspende einen neuen Tiefpunkt
erreicht. Nach den DSO-Statistiken gab es bundesweit nur 797 Spender,
60 weniger als im Vorjahr. Das ist der niedrigste Stand seit 20
Jahren, teilte die Stiftung mit. Der Medizinische Vorstand Axel
Rahmel nannte die Lage dramatisch. Im vergangenen Jahr starb in
Deutschland rund alle drei Tage ein Mensch, weil er nicht rechtzeitig
ein passendes Spenderorgan erhielt. Rund 10 000 Patienten stehen im
Moment auf einer Warteliste für Nieren, Lebern, Lungen oder Herzen.