Krankenkassen fordern Union und SPD zu Gesamtkonzept für Pflege auf

Berlin (dpa) - Die Krankenkassen haben Union und SPD zu einem
Gesamtkonzept gegen die enormen Pflegelücken in Deutschlands
Krankenhäusern aufgefordert. Sie warnten davor, dass eine neue große
Koalition «immer mehr Geld mit der Gießkanne an alle Krankenhäuser»

ausschüttet, wie der Vize-Chef des Kassen-Spitzenverbands,
Johann-Magnus von Stackelberg, der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Hintergrund ist, dass CDU und CSU wollen, dass die Lohnsteigerungen
in den Krankenhäusern von den Krankenkassen voll bezahlt werden.
Stackelberg hielt dem entgegen: «Die gesetzliche Krankenversicherung
bezahlt den Krankenhäusern für ihre laufenden Kosten schon heute
mehr, als für den kompletten Ausgleich der Tarifsteigerungen
notwendig wäre.» Mehr Geld für die Kliniken durch eine pauschale
Erhöhung des Anteils für die Lohnerhöhungen würde der Pflege nicht

zielgerichtet helfen, meint der Kassenverband. Laut Deutscher
Krankenhausgesellschaft sind derzeit bis zu 15 000 Pflegestellen in
den Krankenhäusern nicht besetzt.