Krankenstand in Brandenburg weiter gestiegen

Potsdam/Berlin (dpa/bb) - Grippe, Rückenleiden, Burnout - der
Krankenstand in Brandenburg ist weiter gestiegen. Rund 22 Tage
blieben Angestellte 2016 durchschnittlich zu Hause - 6 Prozent ihrer
Arbeitszeit, wie aus dem jüngsten Gesundheitsbericht Berlins und
Brandenburgs hervorgeht. Zahlen für 2017 gibt es noch nicht. Wie
bundesweit steigt die Quote damit auch in der Mark: 2015 hatte der
Krankenstand noch bei 5,9 Prozent gelegen, im Vorjahr bei 5,7
Prozent.

Brandenburgs Gesundheitsministerin Diana Golze (Linke) sagte: «Die
Zunahme von psychischen Belastungen an nahezu allen Arbeitsplätzen
ist ein ernstes Thema, dem wir uns widmen müssen.» Bis zu jeder
vierte Fehltag beruht nach den Zahlen zwar auf
Muskel-Skelett-Erkrankungen, etwa Bandscheibenschäden und
Schulterläsionen. Psychische Erkrankungen liegen aber schon an
zweiter Stelle. Besonders in der Pflege führen sie zu vielen
Fehltagen.

«Moderne Informations- und Kommunikationstechniken machen das
Arbeiten flexibler», sagte Golze. Das führe aber auch zu ständiger
Erreichbarkeit und unvorhersehbar wechselnden Arbeitszeiten. «Diese
neue Freiheit darf nicht zu Lasten der Gesundheit gehen.»

Bundesweit lag der Krankenstand 2016 bei rund 5 Prozent. Brandenburg
mit seinen vergleichsweise alten Einwohnern erreicht diese Quote
selbst in Potsdam nicht, wo der Krankenstand mit 5,1 Prozent
landesweit am niedrigsten. Am anderen Ende der Skala liegen die
Prignitz und Ostprignitz-Ruppin mit 6,6 Prozent.