Arzt wegen Abrechnungsbetrugs vor Gericht - 291 000 Euro Schaden

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Gewerbsmäßiger Abrechnungsbetrug wird seit
Montag einem Arzt vor dem Landgericht Frankfurt zur Last gelegt. Der
Anklage zufolge soll der 68 Jahre alte Mediziner zwischen 2010 und
2013 in mindestens 13 Fällen bei der Kassenärztlichen Vereinigung
Behandlungen zur Abrechnung eingereicht haben, die er nicht
ausreichend dokumentiert oder überhaupt nicht vorgenommen hatte. Von
den insgesamt 655 000 Euro, die an den in Bad Vilbel praktizierenden
Schmerztherapeuten ausgezahlt wurden, seien etwa 291 000 Euro zu
Unrecht erstattet worden.

Weil sich der Arzt damit eine «regelmäßige Einkommensquelle von nicht

unerheblicher Höhe» gesichert habe, geht die Staatsanwaltschaft von
einer gewerbsmäßigen Vorgehensweise aus. Am ersten von vorläufig
sieben festgelegten Verhandlungstagen wurde lediglich die
Anklageschrift verlesen. Der Angeklagte signalisierte allerdings,
sich an den kommenden Verhandlungstagen äußern zu wollen.

Die Unregelmäßigkeiten waren 2013 aufgeflogen, nachdem sich einige
Patienten bei der Kassenärztlichen Vereinigung gemeldet und von
falschen Kostenrechnungen berichtet hatten.