Historische Krankenakten aus Psychiatrie ans Landesarchiv übergeben

Stralsund (dpa/mv) - Mehr als 1000 Krankenakten der psychiatrischen
Heilanstalt in Stralsund aus den Jahren 1912 bis 1939, darunter auch
die Akte des Schriftstellers Hans Fallada, sind am Freitag an das
Landesarchiv übergeben worden. «Die Krankenakten sind Zeuge von einem
Vierteljahrhundert Krankenhausgeschichte, die noch nicht bis ins
letzte Detail aufgearbeitet wurde», begründete der Geschäftsführer

des Helios-Hanseklinikums, Torge Koop, die Übergabe. Sie sollen nun
einer systematischeren Erforschung zugänglich gemacht werden.

Wie aus den Aufnahmebüchern der ehemaligen Heilanstalt hervorgehe,
seien zwischen 1912 und 1939 rund 7500 Patienten aufgenommen worden.
Der Aktenbestand sei deshalb nicht vollständig, da die
Krankengeschichten bei Verlegung in eine andere Anstalt weitergegeben
wurden. Das betreffe insbesondere auch die Krankenakten der
Patienten, die dem «NS-Euthanasie»-Programm zum Opfer gefallen seien.