Staatsanwaltschaft ermittelt gegen AOK Rheinland/Hamburg

Hamburg/Düsseldorf (dpa) - Die Hamburger Staatsanwaltschaft ermittelt
gegen die AOK Rheinland/Hamburg wegen des Verdacht auf Betrug zu
Lasten des Gesundheitsfonds. Die Staatsanwaltschaft habe bei
Durchsuchungen der Geschäftsräume in Hamburg und Düsseldorf 86
Kartons mit Beweismitteln sichergestellt, bestätigte die Sprecherin
der Hamburger Anklagebehörde, Nana Frombach, am Donnerstag. Die
Durchsuchungen hätten bereits am 27. September stattgefunden. Zuvor
hatten mehrere Medien darüber berichtet. Die AOK teilte am Donnerstag
mit, sie weise «jeglichen strafrechtlichen Vorwurf entschieden
zurück».

Bei den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft geht es darum, ob Ärzte
von der Krankenversicherung angehalten wurden, nachträglich ihre
Diagnosen zu korrigieren. Aus dem Gesundheitsfonds fließen den Kassen
über den morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich Mittel zu:
Je kränker ein Patient, desto mehr Geld gibt es. «Es soll zunehmende
Bestrebungen der Krankenkassen gegeben haben, möglichst viele
Morbi-RSA-Diagnosen vorweisen zu können, um an die entsprechenden
Gelder zu gelangen», sagte Frombach der «Rheinischen Post». Es gehe
um mögliche betrugsrelevante Täuschungshandlungen durch
AOK-Verantwortliche.

Die Auswertung der Unterlagen werde einige Zeit beanspruchen, sagte
Frombach. Danach werde über eine Anklage entschieden.