Studie: Jede zweite schwangere Frau nimmt Schmerzmittel ein

Paracetamol ist ein Schmerzmittel, das während der Schwangerschaft
als Medikament zugelassen ist. Wissenschaftler warnen jedoch vor
unbedachter und gewohnheitsmäßiger Einnahme von Schmerzmitteln.

Hamburg (dpa) - Jede zweite Frau nimmt während der Schwangerschaft
Schmerzmittel ein. Das hat eine im Universitätsklinikum
Hamburg-Eppendorf (UKE) laufende Studie ergeben. Danach bevorzugen
die meisten Frauen (86 Prozent) den Wirkstoff Paracetamol, teilte die
Pressestelle am Mittwoch mit. Die Einnahme erfolge meist nur über
einen kurzen Zeitraum und in geringer Dosierung. Gleichwohl weisen
die Wissenschaftler darauf hin, dass bei unbedachter und
gewohnheitsmäßiger Einnahme von Schmerzmitteln während der
Schwangerschaft Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen sind.

Paracetamol ist ein Schmerzmittel, das während allen drei Trimestern
der Schwangerschaft als Medikament zugelassen ist. Generell sorgten
die rezeptfreie Verfügbarkeit sowie der hohe Bekanntheitsgrad für
eine hohe Rate an Selbstmedikation. Genaue Daten dazu habe es für
Deutschland allerdings bisher nicht gegeben. Sie seien unter anderem
deshalb wichtig, weil aktuelle Studien ein erhöhtes Asthma-Risiko
nach Paracetamol-Einnahme in der Schwangerschaft andeuteten.

Für die Studie werteten die Wissenschaftler Daten aus Befragungen von
518 schwangeren Frauen aus. «Die Studienteilnehmerinnen, die im UKE
entbunden haben, wurden außerdem um eine Nabelschnurblutprobe
gebeten, so dass wir die Möglichkeit erhielten, in einer Untergruppe
von Frauen den Zusammenhang zwischen Paracetamol-Einnahme und Anzahl
der Hämatopoetischen Stammzellen zu analysieren», sagte Gisa Tiegs.
Aus diese Zellen entwickelten sich die Immunzellen. Die aktuelle
Studie zeige, dass die Anzahl der hämatopoetischen Stammzellen im
Nabelschnurblut nach mütterlicher Paracetamol-Einnahme verringert
ist. Ob das Auswirkungen für das Immunsystem der Kinder hat, werde
nun weiter untersucht.