Netzwerk startet landesweite Kampagne «Kein Aids für alle»

Lübeck (dpa/lno) - Das «Kompetenznetzwerk Aids in Schleswig-Holstein»

hat am Donnerstag in Lübeck eine landesweite Kampagne zur Bekämpfung
der Immunschwächekrankheit gestartet. Mit der Aktion «Kein Aids für
alle bis 2020» wolle man die Barrieren in den Köpfen abbauen, damit
sich möglichst viele Menschen auf HIV testen lassen, sagte der
Geschäftsführer des Kompetenznetzwerks, Bernd Facklam. 

In Schleswig-Holstein lebten nach Angaben des Robert-Koch-Instituts
Ende 2015 etwa 1500 Menschen mit HIV oder Aids. Die Zahl der
Neuinfektionen wird auf etwa 85 pro Jahr geschätzt. Auf Bundesebene
wurde die Kampagne bereits im Frühjahr 2017 gestartet.

«Wir wollen alles tun, damit in Deutschland bis 2020 kein Mensch mehr
an Aids erkranken muss», sagte Facklam. Dazu gehöre, auch Menschen
ohne Krankenversicherung den Zugang zu HIV-Tests und
Aids-Medikamenten zu ermöglichen, was in anderen europäischen Ländern

wie Frankreich oder Großbritannien längst üblich sei. 

Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) verwies in
seinem Grußwort auf die verbesserten Therapiemöglichkeiten. Dadurch
sei es möglich, den Ausbruch von Aids zu verhindern, so dass die
Betroffenen ein fast normales Leben führen könnten, sagt Garg gemäß

einer Pressemitteilung. Im Rahmen der Kampagne bieten die
Beratungsstellen der Aidshilfe in Lübeck und Kiel regelmäßig
kostenlose HIV-Tests an.